Offroad und Servicestrassen

Die Forest Service Roads (FSR), übersetzt als Servicestrassen, können je nach Verwendungszweck unterschiedliche Namen haben. Diese Strassen bieten Zugang zu Stromleitungen, Eisenbahn Schienen, Bergbau- und Holzeinschlagressourcen sowie Erholungsgebieten. Einige von den Strassen werden aktiv benutzt, andere sind saisonal oder verlassen und nicht mehr gewarted. Diese Servicestrassen führen über Schotter und Geröll und sind weit weg von Lärm und Verkehr. Ein 4x4 Fahrzeug ist vorteilhaft, obwohl einige der Servicestrassen in gutem Zustand sind. Steinschlag Schaden von den Antriebsrädern ist anzunehmen.
Diese Strassen sind im 'Niemandsland', aber trotzdem gibt es einige Regeln mit dem Fahrzeug. "Es ist eine Straftat nach dem Eisenbahnsicherheitsgesetz, Eisenbahnschienen zu befahren oder überqueren". Kurz gesagt, Du darfst Eisenbahnschienen nur an zugelassenen und ordnungsgemäss gekennzeichneten Bahnübergängen überqueren.
Wir verweisen in diesem Dokument auf die Ressourcen in Ontario, aber die meisten Provinzen haben ähnliche Websites.

Die Strassen die wir hier in Ontario suchen, liegen nördlich vom Lake Huron. Das ist nördlich der Städte North Bay - Sudbury - Sault Ste. Marie. Es ist mindestens eine vierstündige Fahrt von Mississauga oder Toronto, um dorthin zu gelangen. Das ist somit kein Tagesausflugziel.
Die beiden Highways die westlich nach Manitoba führen, sind der Highway 17 entlang des Lake Huron - Lake Superior und der Highway 11 der eine weite Kurve in den Norden macht, und sich wieder mit dem Highway 17 in Nipigon verbindet. Das ist 100 km östlich von Thunder Bay.
Der Highway 11 ist möglicherweise weniger befahren, da er die Fahrt um etwa 65 km verlängert. Es gibt kleinere und weniger Städte entlang diesem Weg, daher nutzen wir jede Gelegenheit, um den Tank aufzufüllen. Wir fuhren an etlichen Servicestrassen ohne Namen vorbei, mehr als auf einem anderen Highway. Kein Wunder, dass die Auswahl unbegrenzt ist. Von North Bay bis Nipigon sind es 1.000 km.
Der Highway 17 führt durch Sudbury und Sault Ste. Marie. Wenn wir den Highway 17 nehmen, suchen wir nach einem Übernachtungsplatz in der Nähe von Sault Ste. Marie. Das sind 700 km am ersten Reisetag mit der Hälfte davon auf ausgebauten Autobahnen und vielen Restaurants. Um eine lange Kochroutine im Wohnwagen zu vermeiden, lassen wir uns verwöhnen. Das Gebiet bis hierher ist besiedelt und die Servicestrassen führen zu abgelegenen und etablierten Cottage-Gebieten. Es gibt aber trotzdem noch viel Crown Land zu erkunden und irgendwann nehmen wir uns die Zeit dazu.
Per Zufall eine der Servicestrassen zu nehmen und auf eine Überraschung zu hoffen, funktioniert manchmal. Aber wir nehmen uns die Zeit vorher einigen Recherchen zu machen, um nicht wild im Wald herum zu irren. Und genau darum geht es in unserer Geschichte.

Klick auf einem der Bilder mit einem weissen Rahmen, um die Strasse besser sehen zu können. Eine Sammlung aller Website Links zu anderen Dockumenten befindet sich am Ende.

Die ersten beiden Bilder stammen von der Tower Road und der Rabbit Lake Road.
Wir fanden die Tower and Barnet Lake Road auf der topografischen Karte. Diese Servicestrasse verbindet den Highway 627 mit dem Highway 101. Wir fuhren den ganzen Weg und kamen an zwei Seen vorbei, wo gemäss Ontario: Fish-online Fische ausgesetzt werden. Entlang diesem Weg befinden sich Plätze wo Campieren möglich ist. Das ist Crown Land und du musst alle Lebensmittel und Ausrüstung mitbringen.
Die Rabbit Lake Road ist markiert als Service Road, Game Preserve und ist die Zufahrtsstrasse zum Bootsanleger am See. Der Rabbit Lake hat zwei Hauptarme mit je einer Länge von etwas über 10 km. Mehrere Wege führen von der Rabbit Lake Road in den Wald, wahrscheinlich zu anderen Seen. Wir haben diese Strassen noch nicht viel erkundet.

Die nächsten beiden Bilder wurden in der Nähe des Esker Lakes Provincial Park und weiter nördlich vom Timiskaming District aufgenommen. Beide Gebiete wurden vor einigen Jahren abgeforsted.
Das Gebiet um den Esker Lakes Provincial Park ist vorwiegend Sand. Das sind die Ablagerungen von den Gletschern die for tausenden von Jahren ganz Ontario bedeckten. Heute ist es das Heidelbeeren Paradies vom Kirkland Lake District. Neue Bäume wurden gepflanzt und werden schliesslich das Gebiet wieder überschatten. Dann müssen wir nach einem neuen Heidelbeerfeld suchen.
Im Timiskaming District wurden bereits Bäume gepflanzt. Dieser Ort zweigt von einem Highway ab und die einzige Servicestrasse die gebaut wurde, befindet sich innerhalb dem abgeforsteten Gebiet. Wir hatten gehofft, eine Zufahrtsstrasse zum Montreal River zu finden, aber hatten kein Glück. Es werden keine Strassen angelegt, wenn sie nicht gebraucht werden. Wer weiss, vielleicht wird eines Tages eine Zufahrtsstrasse und ein Bootsanleger gebaut.
Die Abholzungsflächen in Ontario sind in der Regel gegen einen Quadratkilometer gross. Eine Strasse geht wild durch das Gebiet, mit einigen kleineren Nebenwegen. Sie alle enden mit einem Kehrplatz. Es ist ein sehr funktionales Layout.
Wir sehen oft Anzeichen von Campingaktivitäten, wie eine Feuerstelle. Aber leider auch Müll der zurückgelassen wurde. Diese offenen Gebiete ziehen neue Wildtiere an. Wir haben Sandhill Kraniche gesehen, deren ausgeprägter Trompetenruf kaum zu überhöhren ist.

Sobald du die Haupverbindungststrasse verlässt um eine Servicestrasse zu erkunden, ist es vorteilhaft Bergungsausrüstung dabei zu haben. Früh im Jahr sind die Wege nass und schlammig. Du bist möglicherweise das erste Fahrzeug das den Weg nimmt und du musst wahrscheinlich den Weg von umgestürzten Bäumen räumen.
Wenn du einen riesigen Wassertümpel siehst und der Boden nicht steinig ist, empfehlen wir nicht durchzufahren und auch nicht darum herum. Das verursacht ernsthafte Schäden am Trail. Wir haben den Finlayson Lake im Mai 2018 besucht und waren das erste Fahrzeug in diesem Jahr. Wir mussten ein paar kleine Bäume und Äste aus dem Weg räumen. Ein langer Abschnitt des Weges war überflutet, aber der Untergrund bestand aus Steinen und Kies.

Die nächsten beiden Bilder sind von der Nähe des Nusatsum River in British Columbia und einer Servicestrasse irgendwo in Ontario.
Wir nahmen den Seitenweg von der Nusatsum River Access Road BC, um den Trail hinaufzufahren. Es ist einer der wenigen Orte, von wo wir den Fluss, das Tal und die Berge sehen konnten. Die Strasse wird von Bäumen flankiert und wir haben sehr selten einen Blick auf den Fluss bekommen.
Die Servicestrasse in Ontario ging steil zum Fluss hinunter. Technisch konnte man von dort aus ein Boot starten, aber praktisch war es sehr steil. Die Strecke bestand aus runden Kieselsteinen. Wir hatten sogar Probleme, wieder zum Jeep zurück zu laufen. Nein, wir sind dort nicht runtergefahren.

Die nächsten zwei Bilder zeigen Wasserschäden und die Strasse waren deshalb unpassierbar. Die erste ist eine Strassenauswaschung auf der Marter Road in der Nähe von Englehart ON, die zweite auf dem Weg zum Odegaard Falls Trail auf der Nusatsum River Road BC.
Die Marter Road muss einmal eine wichtige Nebenstrasse gewesen sein. Das Strassenschild stand immer noch dort am Eingang und wir hatten keinen Zweifel daran, dass wir irgendwann weiter nördlich auf die 117 gelangen würden. Aber nach ein paar Kilometer war die Strasse weg. Es war sogar ein Problem zu Fuss. Der Boden war eine Mischung aus Sand und runden Kieselsteinen, ein Überbleibsel der Gletscher vor über 15.000 Jahren. Einige Tage später versuchten wir, vom nördlichen Ende aus zu fahren, in der Hoffnung, die fehlende Strasse wieder zu sehen. Wir mussten wegen morastigen Passagen umkehren. Auf halber Strecke hielten wir jedoch an und warteten auf den Sonnenuntergang. Wir genossen einen erstaunlichen Nachthimmel mit dem zunehmenden Halbmond. Wir hatten absolut keinen Lichtsmog.
Die Sackgasse auf der Nusatsum River Road BC war vor einem Bach. Die Brücke war noch in gutem Zustand, aber die Rampen fehlten. Es sah nicht nach einer kürzlichen Auswaschung aus. Nur wenige Meter oberhalb der Brücke wurde eine neue Strasse gepflügt. Wir sind nicht durch das Wasser gefahren, unser Jeep war nicht auf Wasserdurchquerungen vorbereitet. Das war nicht das erste Mal, dass wir von einem Wasserfluss zurückgehalten wurden. Es ist eines der Top-Upgrades auf unserer Liste. Wir planen, die Entlüftung der Getriebe am Jeep wirklich abzudichten.

Navigation mit topografischen Karten
Dieser Prozess beginnt oft mit einem Kuriosum oder Sehenswürdigkeit. Zum Beispiel wollten wir die Odegaard Falls BC sehen und folgten dem Schild. Es gibt dort tatsächlich einen Wanderweg, aber das Wetter überzeugte uns nicht. Das war nicht unser erster Besuch im Westen von Kanada. Die meisten Ausflüge basieren auf einem interessanten Ort, wie Wasserfällen, die Big Bar Ferry, den Badlands und die Blerriot Ferry in Alberta oder den Kananaskis.
Hier in Ontario ist es anders, es ist nicht nur flach, sondern wir verbringen auch viel mehr Zeit hier. Unsere Projekte sind aufwendiger in Zeit. Dieses Jahr im 2020 haben wir verlassene Minen gesucht und dazu sind einige grundlegende Kenntnisse über Standorte unerlässlich.

Wir verwenden unsere digitalen Geräte hauptsächlich, um unsere Route mit dem Auto (Garmin) und zu Fuss (Smartphone) aufzuzeichnen. Beide speichern die GPS-Koordinaten unabhängig vom Telefon Empfang auf. Es gibt Apps für das Smartphone oder Tablet, wo die Kartendaten von lokal gespeicherten Datenbanken verfügbar sind. Wir verwenden sie nicht, da die Informationen kostenlos bei Natural Resources Canada erhältlich sind. Ja, die Karten sind kanadaweit. Weitere Informationen hierzu findest du in unserem Dokument Digital Topographic Raster Maps. Wir haben einige der Karten auf einem 11 x 17 Papier ausgedruckt. Es erfordert einige Arbeit, um sie auf diese Grösse zu bringen, aber 1: 50.000 passt auf zwei der 11 x 17 Seiten, was ungefähr der Hälfte der beabsichtigten Auflösung der heruntergeladenen Datei entspricht.
Das Bild rechts zeigt einen Ausschnitt der tatsächliche Grösse der 1: 50.000 Karte von Cobalt. Viele dieser Karten wurden in den letzten 20 Jahren nicht aktualisiert und die Strassen sind möglicherweise unvollständig. Wir können nicht einmal sagen, dass die Seen eine Konstante sind. Die Bieber leisten eine gute Arbeit um das zu ändern. Und da wir keine Berge als Referenz haben, können wir nur die GPS-Koordinaten des Smartphones und den guten alten Kompass verwenden.

Fischen in Seen und Flüssen
Eine weitere Ressource, die wir verwenden, ist Ontario: Fish-Online um die Seen zu finden und festzustellen, ob die Fische essbar sind. In Ontario kommt oft natürlich Quecksilber im Wasser vor. Andere Seen oder Flüsse können durch Bergbauaktivitäten oder Zellstofffabriken kontaminiert sein. Dieser Index bietet ein gewisses Mass an Komfort beim Verzehr eines Fisches aus einem bestimmten See. Auf der Fish-Online-Seite findest du im Leitfaden einen Link zum Guide to Eating Ontario Fish. Der Index enthält tatsächlich alle relevanten Website Links, die zum Angeln benötigt werden.
Auf der Karte sind die beliebten Seen aufgeführt, die normalerweise über eine Zufahrtsstrasse oder einen Bootsanleger verfügen. Du kannst jederzeit die topografische Karte überprüfen oder eine GPS-Markierung auf dem Smartphone oder Garmin festlegen.

Crown Land suchen
Ein wichtiger Teil der Vorbereitung ist der Crown Land Use Policy Atlas. Sobald wir einen interessanten Ort gefunden haben, stellen wir sicher, dass es sich um Crown Land handelt. Wenn der Ort innerhalb einem General Use Area liegt, z.B. Im Dokument 'G1963 Pine Lake', überprüfen wir, ob die Aktivität unter Recreation Activities and Facilities aufgeführt ist. Die Aktivitäten 'All Terrain Vehicle...' und 'Fishing' und 'Camping' interessieren uns vorwiegend.

Andere Ressourcen
Es gibt viel mehr Informationen von Natural Resources Canada und von den Provinzen. Die öffentlichen Daten in Ontario sind erstaunlich. Du kannst Felsformationen, alten Lavastrom, Mineralvorkommen und alle bergbaubezogenen Details finden. Wir fanden eine Bibliothek mit Edelmetallansprüchen aus dem Jahr 1888 wie es auf den ersten Blick aussieht. Aber dieses hier ist ein neueres Dokument aus dem Jahr 1946. Nicht, dass wir einen Gold Anspruch erheben würden, oder vielleicht doch?
Informationen zur Geologie gibt es überall. Wikipedia weiss alles über Apatit, Baryt, Nephelin, Pyroxene und Sodalith (Mineral), um nur einige zu nennen. Wir haben keine Ahnung, was die sind oder wie die aussehen, aber wie gesagt, du findst alles im Wikipedia.

Jetzt weisst du, was wir wissen.
Wir können nicht genug betonen, dass die Mobilfunkabdeckung nicht weit über den Korridor Hwy 11 und Hw 17 hinausreicht. Sobald du mehr als 2 Kilometer in den Wald gehst, bist du im digitalen Loch.
Wenn du noch nie viel Abenteuer Ferien gemacht hast, empfehlen wir user Dokument The Great Canadian Outdoors zu lesen, insbesondere den Abschnitt über Offroad Sicherheit und How To "Outdoor".

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